THOMAE: Ankerzentren unvoreingenommen prüfen
„Ankerzentren sind grundsätzlich eine prüfenswerte Idee. Wenn alle Verfahrensbeteiligten vor Ort sind, können kurze Wege geeignet sein, über Asylanträge schnell zu entscheiden. Allerdings kommt es auf die Ausgestaltung an. Es muss ein professionelles und gut durchdachtes Konzept vorliegen, bevor eine Standortwahl getroffen werden kann. Kein möglicher Standort sollte sich dann aus der Verantwortung stehlen, auch nicht der Stimmkreis des CSU-Fraktionsvorsitzenden im Bayerischen Landtag“, so der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion Stephan Thomae. Er bezweifle allerdings stark, ob 40 Ankerzentren tatsächlich notwendig sind. „Die Zahl der Menschen, die zu uns kommen, nimmt stetig ab, weshalb riesige Zentren für 1500 Personen unnötig und nicht sinnvoll sind“, kritisierte Thomae. „Überschaubare kleinere Einheiten sind auf jeden Fall zu bevorzugen. Große Einrichtungen erzeugen sozialen Stress, gruppendynamische Effekte und Schwierigkeiten, die wir vermeiden sollten. Unser Hauptaugenmerk muss auf der konsequenten und schnellen Abschiebung abgelehnter Asylbewerber liegen. Dies ist aus meiner Sicht aktuell die zentrale Herausforderung“, fügte er abschließend hinzu. Man warte daher gespannt auf den von Minister Seehofer angekündigten „Masterplan für schnellere Asylverfahren und konsequentere Abschiebungen“.