Stephan Thomae

THOMAE; Auch Union will Insolvenz-Anmeldepflicht länger aussetzen

Die Bundesregierung darf keine Zeit mehr für konstruktive Lösungen verstreichen lassen und sich am Ende von einer Verlängerung der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht zur nächsten hangeln. Die Bugwelle wird dadurch immer größer. Zugleich steigt das Misstrauen in der Wirtschaft, weil viele Unternehmen vermuten müssen, dass ihre Vertragspartner eigentlich insolvent sind. Statt die Probleme weiter zu verschleppen, sollte die Bundesregierung die Restrukturierungsrichtlinie unverzüglich in deutsches Recht umsetzen und dabei eine Art „Schutzschirm light“ einführen, der insb. kleinen und mittleren Unternehmen mit einem „gesunden“ Geschäftsbetrieb einen niederschwelligen und kostengünstigen Zugang zu vorinsolvenzlichen Sanierungsmaßnahmen ermöglicht. Dieser „Schutzschirm light“ sollte auch den Unternehmen offenstehen, die jetzt wegen der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht keinen Insolvenzantrag gestellt haben und im Kern gesund sind. Gerade auf die gesunden Unternehmen müssen wir uns jetzt stärker konzentrieren.