THOMAE: Netze besser schützen statt riskante Gegenschläge planen
Zu den Äußerungen von Kanzleramtsminister Braun zu möglichen Gegenschlägen gegen Hackerangriffe erklärt der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Stephan Thomae:
„Digitale Gegenschläge zu erwägen, ist ein Zeugnis von Ratlosigkeit und nicht Entschlossenheit. Bei Cyberangriffen handelt es sich um eine neuere Art der Bedrohung, die technisch und rechtlich, aber auch innen- und außenpolitisch hochkomplex ist. Solange nicht mit hundertprozentiger Sicherheit geklärt werden kann, woher ein Angriff kommt, darf auch nicht zielgerichtet zurückgeschlagen werden. Denn sonst könnten zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser, Kindergärten und Kraftwerke in völlig unbeteiligten Ländern zur Zielscheibe einer Gegenoffensive werden, wenn deren Rechner gekapert worden sind. Die Gefahr, dass es dabei gewissermaßen zu einem ‚Cyber-Kundus‘ kommt, ist viel zu groß. Die FDP-Fraktion fordert von der Bundesregierung, sich vielmehr darauf zu konzentrieren, ihre eigenen Netze und Daten besser zu schützen, anstatt riskante Pläne für Gegenschläge zu verfolgen.“