Frage: Die Krise sei die Zeit der Exekutive, heißt es – was tut die Opposition, um an der Lösung der Krise mitzuarbeiten und sich zu positionieren?
Thomae: Die Opposition im Bundestag ist nun sehr staatstragend und konstruktiv. Es gibt viele Kontakte zu anderen Abgeordneten, auch zu Ministern. Auf diesem Weg äußere ich Gedanken, Einwände, Vorschläge zu den jetzt innerhalb kurzer Zeit beschlossenen Gesetzen. Das wird auch gehört und fließt in die Gesetze ein.
Frage: Wie beurteilen Sie das Krisenmanagement in Bund und Freistaat?
Thomae: Im Großen und Ganzen sind die beschlossenen Maßnahmen erforderlich und angemessen. Mit Blick auf den Freistaat habe ich das Gefühl, Herr Söder nutzt die Situation auch, um sich zu positionieren – wenn etwas informell mit anderen Ministerpräsidenten besprochen ist, prescht er vor, verkündet ein bisschen früher und ein bisschen mehr, was die anderen ärgert. Bundesweit betrachtet ist es unverständlich, dass manche Dinge unterschiedlich gehandhabt werden.
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